Skoliosebehandlung nach Schroth

Skoliose
Skoliose

Skoliose

Was ist Skoliose?

Die Skoliose, umgangssprachlich auch Wirbelsäulenverkrümmung genannt, ist eine Seitneigungung der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Verdrehung der Wirbelkörper. 

Die Wirbelsäule ist nicht nur zur Seite geneigt, sondern weist auch eine Rotation der Wirbelkörper bei gleichzeitiger axialer Verdrehung des Schultergürtels zum Becken hin auf, die trotz aller heutigen zur Verfügung stehenden Therapiemaßnahmen nicht mehr vollständig aufgerichtet werden kann.

Skoliose
(Zeichnung links: Lehnert-Schroth; rechts: benannt nach dem amerik. Mediziner I.R. Cobb)

 

 

 

Ist eine Entwicklung erst einmal in Gang gesetzt, geht diese unbehandelt immer weiter, wobei im Erwachsenenalter mit vielen Nebenwirkungen: wie Störung der Herz-. Lungen- und anderer Vitalfunktionen, Einschränkungen der Beweglichkeit und mit zusätzlichen Schmerzen zu rechnen ist. Dann ist an eine ursächliche Therapie kaum oder nicht mehr zu denken.

 

Je früher also eine Skoliose erkannt wird, desto erfolgversprechender und schonender ist ihre Behandlung. Was sich im Erwachsenenalter als bleibendes und komplexes Problem darstellt, lässt sich im Kindesalter noch vielfach korrigieren.

 

 

Ursachen der Skoliose

Meist bildet sich die Skoliose in Zeiten starken Wachstums. Verantwortlich hierfür sind u.a. genetische Faktoren, Beinlängendifferenz, Ungleichgewicht von Knochenwachstum und der stabilisierender Muskulatur. Diagnostiziert wird dies meisten zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr. Mädchen sind 4 mal häufiger betroffen als Jungs. Ob eine Behandlung notwendig ist, hängt zum einen vom Grad und Verlaufszeit der Krümmung ab.

 

Formen der Skoliose
  • Thorakale Skoliose: im Brustwirbelsäulenbereich
  • Lumbale Skoliose: im Lendenwirbelsäulenbereich
  • Thorakolumbale Skoliose: Übergangsbereich zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule
  • Thorakale und lumbale ( doppelbogige) Skoliose: Bereich von Brust- und Lendenwirbelsäule

Die Wirbelsäule bildet neben der eigentlichen Krümmung, der sogenannten Primärkrümmung oft auch eine ausgleichende Sekundärkrümmung zur Gegenseite aus, die sich ober- bzw. unterhalb einer solchen anschließen. Dies geschieht um einen insgesamt lot- und statikgerechten Stand zu ermöglichen, d.h. der Körper versucht spontan durch Ausbildung von Ausgleichskrümmungen den Kopf über dem Becken zu zentrieren.

Je nachdem, in welche Richtung die Wirbelsäule verkrümmt ist, unterscheidet man zwischen einer nach links gebogenen (linkskonvexen) Skoliose und einer nach rechts gebogenen (rechtskonvexen) Skoliose.

Weitergehende Informationen finden Sie auf der Seite des Deutschen Skoliose Netzwerks.

Die Therapie nach Schroth:

Hierbei erlernt der Patient mit Hilfe der Therapeutin in bestimmte verkürzte Körperregionen zu atmen um der Skoliose entgegenzuwirken und die Muskulatur zu kräftigen oder zu dehnen. Dies erfolgt in einer bestimmten Ausgangsstellung, die ihrer 3 dimensionalen Veränderung der Wirbelsäule entgegenarbeitet und der besseren Aufrichtung der Wirbelsäule dient.

Bei einer Skoliose ist es wichtig so früh wie möglich mit der Therapie zu beginnen, da durch das Wachstum die Gefahr einer Verschlechterung der Skoliose besteht. Es handelt sich hier meist um eine Langzeitbehandlung, die die Wachstumsphase begleiten muss. Ab einem Krümmungsgrad größer 20 -30 Grad muss evtl. eine Korsettversorgung dazu verwendet werden.

Es ist fundamental wichtig, dass der Patient regelmäßig zu Hause die erlernten Übungen durchführt.